Leserbrief Waffenverbot in Saar-Kommunen Pragmatismus statt Politisierung

 Was Statistiken angeht, halte ich es mit Winston Churchill. Und bei dieser Statistik zu Vorfällen mit Messern erst recht. Warum? Weil es politisch fatal gewesen wäre, wenn hier etwas anderes veröffentlicht worden wäre.

Der Stimmenzuwachs bei der AfD wäre wohl innerhalb kürzester Zeit durch die Decke gegangen und im Umkehrschluss bei den sogenannten etablierten (guten) Parteien in den Keller. Weiterhin gilt zu bedenken: Ausgerechnet ein Jahr nachdem die Bundesregierung 2015 Türen und Tore geöffnet hat, damit alle möglichen Flüchtlinge nach Deutschland einströmen konnten, steigt die Anzahl der oben genannten Vorfälle an. Warum? Ganz einfach: Durch diesen Zuwachs haben die Deutschen wieder eine alte, fast vergessene und urdeutsche Tradition wiederentdeckt: das Mitführen von Waffen – hier in Form von Messern – in der Öffentlichkeit. Aha, alles klar. Herr Innenminister Bouillon, ehrlich, für wie blöd halten Sie die Bevölkerung eigentlich? Ob Sie es glauben oder nicht: Bis auf einen Promillesatz können alle Saarländer lesen und schreiben. Die Zeiten, in denen man Nachrichten und Informationen nur mündlich weitergeben konnte, sind längst vergangen. Und somit auch die Gefahr, dass das Übermittelte verfälscht werden kann. Herr Bouillon, gehen Sie die Probleme bitte pragmatisch an und hören Sie auf, zu lamentieren und diffamieren. Wir alle sind in der Lage, uns ein realistisches Bild der Situation machen zu können. Realistischer als der Großteil der Politiker. Weil wir uns nicht um unsere Pöstchen sorgen (müssen). Um das Thema in den Griff zu bekommen, bedarf es keiner waffenfreien Zonen (und außerhalb dieser Zonen, da ist alles wieder erlaubt?) oder weiterer Gesetze. Es gibt schon ausreichend Gesetze und Vorschriften, die das Führen von Waffen regulieren. Aber was mittlerweile zu wenig vorhanden ist, ist Personal in den juristischen Bereichen, das die Einhaltung dieser Vorgaben und Verstöße dagegen überwachen und gegebenenfalls bestrafen kann. Hier muss vorrangig angesetzt werden. Gefragt ist mehr Pragmatismus und weniger Politisierung. Wo uns Politisierung alleine hinbringt, erleben wir seit 2015 (bis zu dem oben genannten Thema, bis zu diesem Leserbrief).

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