Leserbrief Kolumne von Kai Klankert „Eine kleine Sex-Party wäre hilfreich" Viele tausend Frauen diffamiert

Kolumne von Kai Klankert I

König Fußball scheint auch bei der Redaktion der SZ ein gefälliges Sujet zu sein, um Altherrensprüche und menschenverachtende Ansichten salonfähig zu halten. Anders kann ich die „Kolumne“ des Mitverantwortlichen der Sportredaktion, Herrn Klankert, nicht interpretieren. Hier wird mit einem Schmunzeln  angeraten, dass es vielleicht der deutschen Nationalelf gut täte, auch mal eine kleine Sex-Party wie bei den Mexikanern zu veranstalten. Das alles ist natürlich „nur“ ein kleiner Scherz. Es ist aber kein Scherz. Was für eine dümmliche Pointierung, die Aufgeklärtheit vermissen lässt. Das Ganze hat zwei Aspekte. Der erste: Stellen Sie sich vor, wenn es im Beruflichen bei Herrn Klankert gerade nicht so rund läuft und ich im Beisein seiner Frau ihm vorschlage – natürlich nur als Scherz – ob er vielleicht mal in den Puff gehen sollte, dass es auch auf der Arbeit wieder besser läuft. War nur ein Spaß und ist dennoch eine Frechheit. Zum anderen, und das ist schwerwiegender, empfinde ich es als Unverschämtheit, das Schicksal zig Tausender Frauen, die seelisch und körperlich misshandelt werden, als Gegenstand eines billigen Späßchens in einer Kolumne zu missbrauchen. Prostitution wird hier als Folklore kolportiert, was das Schicksal der Prostituierten verharmlost und sie diffamiert.

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