Verspätet nüchtern im Bordrestaurant

Claus Weselsky gehört wohl noch immer zu den meistgehassten Deutschen. Um seinen Ruf muss er sich also keine Sorgen mehr machen, vielleicht erklärt das die neueste Forderung des GDL-Chefs: Weselsky will in den Bordrestaurants der Bahn Alkohol verbieten. Unfassbar!

Viele fragen sich, wie sie künftig das oft nur spärlich erwärmte Essen unzerkaut herunterspülen oder eine Bahnfahrt überhaupt ertragen sollen. Lässt sich doch bei einem Glas Wein die Durchsage viel besser verkraften, dass der bereits 50 Minuten verspätete Zug weitere Stunden brauchen wird. Das Bordrestaurant ist zudem der letzte Zufluchtsort, wenn alle Reservierungen ausgefallen sind. Und da soll man nicht mehr darauf anstoßen dürfen, sich bis dorthin durchgekämpft zu haben? Das klingt hart und könnte Passagiere zum Streiken bringen.

Auch sollte die Bahn berücksichtigen, dass Fahrgäste sich an ihre Umgebung anpassen. Deswegen ist ein Passagier, der lallt, gar nicht immer besoffen. Sondern oft nur verspätet nüchtern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort