Urlaubsmarke Saarland

Meinung · Die Deutschen machen wieder mehr Urlaub im eigenen Land. Der Kuchen für die Regionen in der Bundesrepublik wird größer, ihr Wettbewerb untereinander um so härter, anspruchsvoller. Jeder kämpft gegen jeden: Die Nordsee- gegen die Ostseeküste, der Bayerische gegen den Schwarzwald, Bayern gegen Niedersachsen. Vom großen Kuchen will auch das Saarland ein Stück

Die Deutschen machen wieder mehr Urlaub im eigenen Land. Der Kuchen für die Regionen in der Bundesrepublik wird größer, ihr Wettbewerb untereinander um so härter, anspruchsvoller. Jeder kämpft gegen jeden: Die Nordsee- gegen die Ostseeküste, der Bayerische gegen den Schwarzwald, Bayern gegen Niedersachsen. Vom großen Kuchen will auch das Saarland ein Stück. Tourismus steht auf der Liste der Branchen, die in Zukunft mehr Geld und Arbeitsplätze ins Land bringen sollen. Von selbst aber kommt niemand, schon gar nicht in ein Land, das keine schneebedeckten Berge, keine sonnigen Strände, keine Weltmetropole hat. Das Saarland muss laut trommeln, um auf sich aufmerksam zu machen. Und die Betriebe müssen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.In den letzten zehn Jahren hat sich im Tourismus im Land viel bewegt. Mehr Professionalität ist eingekehrt. Früher kämpften Landräte noch in Kirchturmdenken gegen- statt miteinander. Heute gibt es mit der landeseigenen Tourismus Zentrale Saarland (TZS) eine Dachorganisation, die nach außen einen geschlossenen Auftritt mit einer gut sortierten und ansprechend gestalteten Palette von Urlaubsprodukten aufwartet. Auch der jährliche Auftritt der Saarländer auf der Berliner ITB, der weltgrößten Touristikmesse, wird zusehends wahrgenommen. Die neue Studie "Tourismusstrategie Saarland 2015" weist den Weg, was getan werden muss, wo Potenziale, wo Schwachstellen sind. Beim Wandern und Radfahren, bei Wellness und Gesundheit - vor allem, wenn es im Sterne-Restaurant-Land mit "Genuss" einhergeht - ist das Saarland auch gegen klassische Urlaubsregionen konkurrenzfähig. Der politische Wille voranzukommen ist da. Jetzt müssen alle Beteiligten von der Gastronomie über die Hoteliers bis zu den Gemeinden und Chefs der Touristikattraktionen an einem Strang ziehen. Es gilt, die "Urlaubsmarke Saarland" auf die Beine zu stellen. Sie am Markt zu platzieren, ist indes Herkulesarbeit. Wer verkauft das Saarland? Wer trägt die guten Botschaften nach draußen? Wie erfahren die angepeilten Kunden, was sie ins Saarland locken soll? Dazu braucht es eine Menge Geld und gute Verkäufer. Das ist die Aufgabe der nächsten Jahre.Wo andere Meer und Berge haben, muss das Saarland Service bieten. Der Saarländer gilt nicht als geborener Dienstleister. Nachholbedarf besteht vielfach in Hotels und Gastronomie - vor allem bei Freundlichkeit dem Kunden gegenüber: Eine muffige Telefonauskunft ist oft das Ende des Urlaubsplans Eine Serviceoffensive tut not. Alles dreht sich um den Kunden. Das muss in die Köpfe all jener, die am Gast Geld verdienen wollen.

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In unserer gestrigen Ausgabe haben wir auf Seite A 1 und auf Seite B 3 Ilhan Özpamuk aus Völklingen-Geislautern als ersten türkischen Karnevalsprinzen des Saarlandes bezeichnet. Es gab aber schon vorher närrische Hoheiten türkischer Herkunft im Saarland:
In unserer gestrigen Ausgabe haben wir auf Seite A 1 und auf Seite B 3 Ilhan Özpamuk aus Völklingen-Geislautern als ersten türkischen Karnevalsprinzen des Saarlandes bezeichnet. Es gab aber schon vorher närrische Hoheiten türkischer Herkunft im Saarland: