Leserbrief Essener Tafel Uns ging es doch noch nie so gut ...

  „Den Menschen in Deutschland ging es noch nie so gut“, das war der bis zum Erbrechen wiederkehrende Spruch von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundestagswahlkampf 2017. Fakt ist, die Schere zwischen Arm und Reich geht in Deutschland seit Merkels Regierungszeit ab 2005 beziehungsweise den Grokos immer weiter auseinander. Sicher, den Reichen und den Unternehmen geht es prächtig, aber davon profitieren längst nicht alle. Astronomisch hohe Mieten in Großstädten fördern Obdachlosigkeit. Minirenten und Dumpinglöhne ermöglichen trotz Grundsicherung im Alter und gesetzlichem Mindestlohn die neue Armut in Deutschland. Und Hartz IV brandmarkt Alleinerziehende mit ihren Kindern und raubt ihnen eine bessere Zukunft. Sie alle sind in einem der reichsten Länder der Erde mittlerweile auf die milden Gaben der Tafeln angewiesen. Welch’ ein Hohn, denn den Menschen in Deutschland ging es doch noch nie so gut wie heute. Bei den Tafeln stehen die neuen Armen allerdings in Konkurrenz zu den Flüchtlingen. „Wir schaffen das!“, behauptet Merkel selbstbewusst, aber planlos. Sie erlaubt sich sogar, die Essener Tafel für ihre Entscheidung zu kritisieren, vorerst nur noch Lebensmittel an deutsche Staatsbürger auszugeben: „Bedürftig ist bedürftig“, so lautet ihre knappe Feststellung. Doch wer Banken rettet und damit die deutsche Staatsverschuldung über 500 Milliarden Euro nach oben treibt, der muss auch ein Herz für die Armen in Deutschland haben.

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