Glosse Informations-Kanäle

Sage mir, was du morgens als Erstes tust, und ich sage dir, wer du bist – daran konnten Menschen sich bisher halten. Doch auch hier muss umgedacht werden. Denn zur Morgenroutine gehört inzwischen für viele als erstes der Blick in die sozialen Medien.

ÜS
Foto: picture alliance / dpa/Tobias Hase

44 Prozent aller Nutzer machen das, sobald sie die Augen aufschlagen, so eine Bitkom-Umfrage. Das scheint zumindest aus Sicht der Jüngeren verständlich. Schließlich müssen sie dort überprüfen, ob sie noch Nachrichten erhalten. Anderenfalls wären sie vermutlich tot und könnten gleich liegenbleiben. 

Vermutlich aus Zeitgründen ist jeder dritte Social-Media-Nutzer in Deutschland  nach dieser Studio sogar beim Toilettengang mit Posten beschäftigt. Die Jungen posten also quasi in alle Kanäle und in die Kanalisation gleichzeitig. Ältere fragen sich allerdings, ob dafür andere schöne Rituale wie Duschen, Zähneputzen oder Frühstücken am Morgen geopfert werden. Schließlich ist die Zeit gerade morgens oft knapp. Und in sozialen Netzwerken ist ja nicht festzustellen, ob derjenige, der schöne Bilder postet, mangels Körperhygiene müffelt. Das ist vielleicht sogar ihr größter Vorteil.

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