Zur Vereinbarung der Bundesländer, das Lotterie-Geschäft befristet für einige private Anbieter zu öffnen, meint die Ulmer "Südwest-Presse": Es ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines rationaleren, stimmigeren Glücksspiel-Rechts. Der Politik blieb auch

Zur Vereinbarung der Bundesländer, das Lotterie-Geschäft befristet für einige private Anbieter zu öffnen, meint die Ulmer "Südwest-Presse": Es ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines rationaleren, stimmigeren Glücksspiel-Rechts. Der Politik blieb auch keine andere Wahl. 95 Prozent der Sportwetten-Umsätze fließen in rechtlichen Grauzonen am Staat vorbei

Zur Vereinbarung der Bundesländer, das Lotterie-Geschäft befristet für einige private Anbieter zu öffnen, meint die Ulmer "Südwest-Presse": Es ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines rationaleren, stimmigeren Glücksspiel-Rechts. Der Politik blieb auch keine andere Wahl. 95 Prozent der Sportwetten-Umsätze fließen in rechtlichen Grauzonen am Staat vorbei. Von Monopol keine Spur: Im Internet und halblegalen Wettbüros wird kräftig gezockt. Anbieter im Ausland machen Kasse, der Staat sieht machtlos zu. Die "Berliner Zeitung" spottet über die Gerüchte um eine Rückkehr von Linken-Politiker Oskar Lafontaine in die Bundespolitik: Die Linke ein Notfall? Wenn ja, müsste nach Gregor Gysi demnächst die Ein-Mann-Feuerwehr Lafontaine anrücken. Charme hätte das: Wortgewandte Polterer wie Lafontaine fehlen im bräsigen Politbetrieb. Wenn die FDP dann noch Hans-Dietrich Genscher reaktivierte, wäre immerhin die Hälfte der alten Elefantenrunde wieder da. Was das allerdings mit zukunftsorientierter Politik zu tun hätte, bliebe das Geheimnis der beteiligten Parteien. Zu den Plänen, mehr Ärzte in ländliche Regionen zu locken, schreibt das "Obermaintagblatt" aus Lichtenfels: Es ist gut, dass die Regierung jetzt Gegenmaßnahmen ergreifen will. Der Staat hat jene Honorarstrukturen geschaffen, die so unsinnige Ergebnisse hervorbringen. Ob finanzielle Anreize oder Hürden bei der Zulassung aber die ärztliche Landflucht stoppen können, ist fraglich. Das Ganze soll möglichst kein Geld kosten, und zur Umverteilung innerhalb der Ärzteschaft von den Bestverdienern zu denen, die Unterstützung nötig hätten, fehlt der Politik der Mumm. Skeptisch bleibt auch die "Neue Osnabrücker Zeitung": Niemand kann einen Mediziner zwingen, aufs Land zu ziehen. Ein vermeintlich geringerer Freizeitwert und die Sorge, schon als junger Arzt alleine praktizieren zu müssen, schrecken ab. Und viele Frauen, die im Beruf Fuß fassen, wünschen sich mehr Teilzeit-Möglichkeiten. Um dem Mangel beizukommen, müssen alle mitziehen: neben den Ländern und dem Bund auch die Kommunen. Zum Teil geschieht dies schon - in eigenem Interesse. Schwieriger ist die unpopuläre Aufgabe, die für Patienten teure Überversorgung in den Städten abzubauen. Damit macht sich kein Politiker Freunde.

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