Meinung:

Suchmaschine für Geparden

Von Pia Rolfs

Zerstreute Menschen wissen es längst: Suchen ist anstrengender als Jagen - denn wenn der Schlüssel davonrennen könnte, wäre er bei seiner Flucht wenigstens mal zu sehen. Und genauso wie den Zweibeinern geht es offenbar auch Raubkatzen. So zeigen zwei Studien im US-Fachjournal "Science", dass Geparden und Pumas viel mehr Energie beim Aufspüren von Beutetieren als bei der eigentlichen Jagd verbrauchen. Leider mache der Mensch ihnen die Suche noch schwerer, weil er den Bestand der Beutetiere verringert oder Zäune aufgestellt habe. Höchste Zeit, dass der Homo sapiens das wieder gut macht. Denkbar wäre etwa eine Internet-Suchmaschine "Roodle" (sprich "Rudel"), mit der Pumas die neuesten Informationen über die aktuelle Speisekarte der Natur einholen können. Zwar sind viele Wildtiere bislang noch nicht sehr internet- und computeraffin, könnten aber von Hauskatzen lernen. Sie spielen gern und erlegen ihre Beute oft mit einem Mausklick.