Sturm und Drängelzeit

Autofahren könnte so schön sein – wenn der Straßenverkehr nicht wäre. Denn während der Mensch am Steuer seine eigene Fahrweise stets als angemessen empfindet, stellt er doch zunehmend fest: Die anderen Verkehrsteilnehmer drängeln.

Laut einer Innofact-Umfrage stört das 77 Prozent aller Autofahrer. Aber auch die Drängler selbst sind offenbar schwer genervt. Verbergen sie sich doch vermutlich hinter den 39 Prozent, die über zu langsam fahrende Autos klagen. Und da 77 plus 39 mehr als 100 ist, gibt es offensichtlich auch Menschen, die drängeln und gedrängelt werden. Täterautos können also gleichzeitig Opferautos sein.

Manche Fahrer befinden sich lebenslang in dieser Sturm- und Drängelzeit. Auf Zugreisende, die ganz ohne Drängeln zu spät kommen können, wirkt dieses Verhalten befremdlich. Subjektiv haben die drängelnden Autofahrer aber durchaus Erfolg: Denn im nächsten stundenlangen Stau kommen sie oft schon zwei Minuten früher an als die anderen.

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