Stress in Tüten

Wenn Frauen heute mit Tüten durch die Stadt rennen, halten manche das für Konsumfreude. Dabei ist es nur Stressabbau, wie eine Forsa-Umfrage zeigt.

Zwei Drittel der weiblichen Deutschen bekämpfen Stress nämlich gern durch Einkaufen. Und eine Krankenkasse erklärt uns: "Kaufen löst ein Glücksgefühl aus."

Als ob das so einfach wäre. Berufstätige Frauen wissen: Wer Zeit für solche Spaßeinkäufe hat, ist nicht wirklich gestresst. Bleiben Arbeitnehmerinnen doch zwischen Job, Familie und Sport oft nur winzige Zeitfenster für die Warenbeschaffung. Und beim hektischen Einpacken von Milchkartons in den Einkaufskorb will sich das Glücksgefühl nicht immer einstellen. Eher fühlt es sich an, als sei Einkaufen der Stress in Tüten. Vielleicht lässt sich dieser Widerspruch aber so auflösen: Einkaufen hilft leider nicht gegen Stress im Job. Höchstens gegen die panische Erkenntnis: "Ich habe nicht genug anzuziehen." Modernen Frauen allerdings bleibt es nicht erspart, beide Stressformen unter einen Hut zu kriegen.

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