Störche vorm Pick-out

Meinung:

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Störche vorm Pick-out

Von Pia Rolfs

Früher wurde der Storch begrüßt als Vorbote des Kindersegens, heute muss er um Akzeptanz kämpfen. Ein Männchen in Brandenburg gilt bereits als "Problemstorch", nur weil er auf Autos einpickt. Angeblich hält er sein Spiegelbild für einen Rivalen - aber vielleicht handelt es sich um einen Pionier. Bei schwangeren Frauen hieß es früher, sie seien vom Storch ins Bein gebissen worden. Der moderne Storch aber zwickt Autos an - und siehe da, von denen gibt es immer mehr. Das führt aber zur Storchenversion des Burn-out, dem Pick-out.

Kein Wunder, dass sich Umweltschützer um den Vogelnachwuchs sorgen: In diesem Jahr ziehen Storchenpaare im Schnitt nur ein Junges groß. Notwendig für die Bestandserhaltung sind zwei. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz, den der Storch gar nicht hat. Denn wenn er woanders für Nachwuchs sorgt, wer soll ihm die Kinder bringen? Auf Menschen sollte er nicht setzen. Wenn die einen Vogel haben, behalten sie ihn auch.

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