Stengels Geist quicklebendig

Neulich in der Saarbrücker Ludwigskirche: Drei ältere Herren stehen beieinander und tuscheln. "Das ist nie und nimmer nach Stengels Geist", zischt einer erregt. "Stengel würde sich im Grabe rumdrehen!", flüstert der Zweite. Und der dritte Senior raunt verzweifelt: "Stengel, was will man Dir antun?" Da kracht es plötzlich und über dem Altar schwebt der Geist des Erbauers der barocken Kirche, Friedrich Joachim Stengel. Stengel guckt sich um und schmunzelt. "Was regt ihr euch so auf, ihr Lieben?", herrscht der Weißgelockte seine schreckensstarren Jünger an.

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Foto: Robby Lorenz

Neulich in der Saarbrücker Ludwigskirche: Drei ältere Herren stehen beieinander und tuscheln. "Das ist nie und nimmer nach Stengels Geist", zischt einer erregt. "Stengel würde sich im Grabe rumdrehen!", flüstert der Zweite. Und der dritte Senior raunt verzweifelt: "Stengel, was will man Dir antun?" Da kracht es plötzlich und über dem Altar schwebt der Geist des Erbauers der barocken Kirche, Friedrich Joachim Stengel. Stengel guckt sich um und schmunzelt. "Was regt ihr euch so auf, ihr Lieben?", herrscht der Weißgelockte seine schreckensstarren Jünger an.

"Auch zu meiner Zeit regierte die Lebenslust, wir haben gerne einen gebechert und hatten es gern warm", fügt der Kammer-Architekt hinzu. "Aber, aber . . .", protestiert einer aus dem Trio. "Kein Aber!", donnert der Geist. "Lasst der Jugend fröhlich ihren Lauf. Wenn es zu arg wird, haue ich den Modernisierern auf die Finger." Spricht's und verpufft. Zurück bleibt Stengels Erbengemeinschaft, ganz bedröppelt.

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