Staatliche und private Hallen sind gleich

Zu "Jamaika-Koalition will Spielhallen zurückdrängen" (SZ vom 5. Mai) und zu anderen Texten

Der Aktionismus von Politikern aller Farben zur Eindämmung privater Spielhallen wirft viele Fragen auf. Dient dieser Weg tatsächlich der Suchtbekämpfung? Dann müsste man auch Kneipen und Tabakläden eindämmen. Denn ihre besten Kunden sind Alkohol- und Nikotin-Süchtige. Und was ist letztlich der Unterschied zwischen privaten und staatlichen Glücksspielen? Bei staatlichen Hallen gehen die Spieler schnell bankrott, bei privaten langsamer. Die staatlichen Gesellschaften dienen als Endlager für abgehalfterte Politiker, private Hallen als Einkommensquelle für Unternehmer. Die Sache regelt sich von selbst. Denn wir haben nahezu eine Marktsättigung.

Helmut Schirra, Bous

Osama Bin Laden

Friedensnobelpreis beschämt Obama

Zu "Aus Rache gespeiste Freude sät neuen Hass" von Stephan Ackermann (SZ vom 7. Mai)

Die ganze Welt jubelt über den gelungenen Überfall auf die Festung von Osama Bin Laden. Obama darf sich jetzt über die Glückwünsche freuen. Wirklich? Aus humanitärer Sicht hat sich der US-Präsident mit dem Terrorismus auf eine Stufe gestellt. Was er da veranlasst hat, war die reinste Hinrichtung. Natürlich war Bin Laden ein gefährlicher Terrorist, der den Tod verdient hat. Dieser hätte aber erst durch ein ordentliches Gericht verhängt werden dürfen. Die USA setzen sich ja sonst so sehr für die humanitären Rechte ein und beanspruchen den Titel einer "Weltpolizei" für sich. Kann Obama sich jetzt seinen Friedensnobelpreis noch mit einem guten Gewissen anschauen?

Claudia Starniske, Blumau