Sparschwein

Von Pia Rolfs

Manche Länder diskutieren über die Abschaffung des Bargelds. Nur ein putziger Staat in der Mitte Europas wehrt sich tapfer gegen die Vorstellung, nur noch mit Kreditkarte zahlen zu müssen. Und endlich ist auch klar, warum. Die Deutschen brauchen nämlich Münzen als Futter für ihr Sparschwein, das noch keineswegs aus der Mode gekommen ist. Sogar 27 Prozent der 18- bis 29-Jährigen werfen laut einer Forsa-Umfrage Kleingeld in die Dose. Vielleicht weil sie in diesem Alter endlich erkannt haben, dass ein normaler Sparschwein-Schlitz für Kreditkarten und Goldbarren einfach zu klein ist. Besonders viel Schwein haben die Hamburger. Dort ist das Sparschwein laut Umfrrage besonders beliebt. Dort weiß man halt: Kleinvieh macht auch Mist. Wer allerdings partout nichts hineinwerfen will, sollte deswegen gleich nicht diskriminiert werden. Er ist vermutlich nur ein Öko-Nomo-Vegetarier, der einfach kein Sparschwein schlachten will.