Glosse Selfie mit Ente

Auch der Tierwelt bleibt nicht verborgen, dass die Evolution gerade eine seltsame Wendung nimmt. Denn wo ihnen früher der schlaue Mensch als Gefahr drohte, ist dieser heute vor allem mit sich selbst beschäftigt – und macht Selfies.

 (Symbolfoto).

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Foto: dpa

Viele Enten und Gänse sind daher inzwischen völlig unbeeindruckt, wenn ein „Klick“ ertönt. Wissen sie doch, dass es sich höchstwahrscheinlich nicht um das Geräusch einer Waffe handelt, sondern nur ums übliche Knipsen. Und besonders schlaue Tiere wittern in diesem entscheidenden Moment sogar eine Chance. Denn wenn der Mensch sie oder sich selbst mit ihnen fotografiert, kann er nicht mehr gleichzeitig auf sein Brötchen aufpassen. Das ist ein, wie Enten gerne scherzen, ein gans (!) wichtiger Moment.

Betagte Federviecher erinnern sich sogar noch an Zeiten, in denen Altkanzler Gerhard Schröder einst vor einer Wahl prophezeite: „Die Enten sind hinten fett.“ Aber das war, wie inzwischen intensiv beschnattert wurde, keine Beleidigung figürlich benachteiligter Watschelvögel. Sondern ein erstes humanes Verbal-Selfie: Denn auch dabei drehte sich alles darum, wie der Mensch am Ende dasteht.

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