Die Juso-Kritik an der wankelmütigen Haltung der SPD-Spitze ist berechtigt. Das Problem bei einer weiteren Groko liegt darin, dass man sich auch bei großen symbolischen Zugeständnissen seitens der Union jeglicher Glaubwürdigkeit für den Neuanfang berauben würde. Damit dürfte man den Abwärtstrend beschleunigen, da das jüngste schlechte Wahlergebnis Indiz dafür ist, dass potenzielle SPD-Anhänger die Parteileistung im Merkel-Kabinett nicht als ausreichend ansahen. Daher tut man gut daran, sich an Ferdinand Lasalle zu halten: Die revolutionärste Tat ist, „laut zu sagen, was ist“ und mehr Selbstreflexion zu zeigen.