Berliner Notizen Schulzes Limit, Altmaiers Tränen

Wenn Jogi den Müller, den Hummels und den Boateng feuert, dann sorgt das auch in der Politik für Aufruhr. Zum Beispiel bei Dorothee Bär. Die CSU-Politikerin ist immerhin Staatsministerin für Digitales, was man ja ab und an in Erinnerung rufen muss.

Jedenfalls äußerte sich Bayernfan Bär auf Twitter zu Jogi Löws Vorgehen: „Manche Entscheidungen eine Woche vor Liverpool muss man auch nicht verstehen ...“ Manches Funkloch, manche digitale Leere ebenfalls nicht.

Philipp Amthor ist mit 26 Jahren jüngster CDU-Abgeordneter. Seit er der AfD Paroli geboten hat, sitzt er in vielen Talkshows. Selbst der „Spiegel“ schrieb jetzt über ihn. Amthor wirke wie ein 62-Jähriger im Körper eines jungen Mannes, so die Kollegen. Stimmt. Auf die Frage unserer Redaktion, wie es im Parlament sei, antwortete Amthor nämlich vor einiger Zeit: „Unser Grundgesetz und meine konservativen Werte haben mir in meinem ersten Jahr im Bundestag den Weg gewiesen.“ Na, dann.

Svenja Schulze hat ein wenig dazu gelernt. Was war das vor einigen Wochen peinlich, als die Bundesumweltministerin in einem Fernsehinterview fünfmal nach ihrer Haltung zu einem generellen Tempolimit auf Autobahnen gefragt wurde – und fünfmal ausweichend antwortete. Jetzt wurde die SPD-Frau wieder danach gefragt. Und siehe da: „Ich bin für ein Tempolimit“, so die Ministerin. Doch ohne ein „Aber“ ging es dann doch nicht. „Aber mit einem Tempolimit wird man die Klimafrage nicht lösen.“ Ohne aber vielleicht auch nicht.

Peter Altmaier liebt Bücher. Rund 6000 besitzt der Bundeswirtschaftsminister, die Hälfte davon steht in seinem Haus im saarländischen  Rehlingen, die andere Hälfte in seiner Altbauwohnung im Westen Berlins. Jetzt öffnete Altmaier der „Zeit“ die Türen. Also erfuhr man, dass er in vielen seiner Bücher kleine Notizen hinterlegt hat. Und auf die Frage, ob er beim Lesen weinen könne, antwortete Altmaier: „Nicht oft. Männer weinen nicht.“ Da musste er selber lachen.

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