Rote Touristen-Ströme

Glücklich die Stadt, in der ein Urahn des Kommunismus geboren ist. So bekommt jetzt Wuppertal – von dort zog Karl Marx' Kompagnon Friedrich Engels aus, das Proletariat zu befreien – von Rotchina eine 900 Kilo schwere Engels-Statue geschenkt.

Stadtväter und Gastgewerbe freuen sich diebisch auf touristische Heerscharen aus dem Reich der Mitte. Wie in Marx' Heimat Trier, wo zwei Millionen Urlauber pro Jahr nicht nur der Römer wegen herbeiströmen. Lassen diese Devisenbringer das Saarland links liegen? Der Links-Bundestagsabgeordnete Thomas Lutze mühte sich bereits vergeblich, ein touristisches Band mit Nordkorea zu knüpfen. Eine neoliberale Besucherwelle könnte stattdessen das britische Revolverblatt "Sun" auslösen. Prangte doch Oskar Lafontaine 1999 auf dessen Titelseite, weil er das Finanz-Haifischbecken London trockenlegen wollte. "Hier wohnte der gefährlichste Mann Europas", stünde dann dereinst auf einem Schild vor Lafontaines Redoute in Silwingen - und die Besucher gruselten sich wohlig.

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