Die Preiserhöhungen der Deutschen Bahn nimmt die "Berliner Morgenpost" unter die Lupe - und bewertet sie als halbherzig: Wenn man schon an der Preisschraube dreht, müsste man den Mut zeigen, es konsequent, also effektiv zu tun. Die 50 Millionen Euro, die

Die Preiserhöhungen der Deutschen Bahn nimmt die "Berliner Morgenpost" unter die Lupe - und bewertet sie als halbherzig: Wenn man schon an der Preisschraube dreht, müsste man den Mut zeigen, es konsequent, also effektiv zu tun. Die 50 Millionen Euro, die man sich jährlich als Mehreinnahmen erhofft, sind Peanuts

Die Preiserhöhungen der Deutschen Bahn nimmt die "Berliner Morgenpost" unter die Lupe - und bewertet sie als halbherzig: Wenn man schon an der Preisschraube dreht, müsste man den Mut zeigen, es konsequent, also effektiv zu tun. Die 50 Millionen Euro, die man sich jährlich als Mehreinnahmen erhofft, sind Peanuts. Die Bahn braucht in den kommenden Jahren viele Millionen Euro, allein um das Problem mit den ICE-Achsen und der S-Bahn Berlin in den Griff zu bekommen und die dramatischen Einbrüche im Schienengüterverkehr wegzustecken. Das Geld, das die Preisanhebung im günstigsten Fall bringt, würde gerade mal reichen, um die Hälfte des Defizits auszugleichen, das die S-Bahn durch die Schlampereien bei der Wagenwartung nur in diesem Jahr einfahren wird. Die "Dresdner Neuesten Nachrichten" dagegen wettern gegen die angekündigte Verteuerung: Ob der Bahnchef nun Hartmut Mehdorn oder Rüdiger Grube heißt, spielt offenbar keine Rolle, wenn es um den Griff in die Taschen der Reisenden geht. Es scheint also alles beim Alten zu sein. Allerdings nicht ganz: Denn die gestrige Ankündigung zeichnet sich durch besondere Dreistigkeit aus. Natürlich sind zwei Euro mehr für eine längere ICE-Fahrt nicht die Welt. Aber diesen Aufschlag verlangt die Bahn trotz gesunkener Energiekosten. Die "Badische Zeitung" aus Freiburg ärgert der Tarif-Dschungel mehr als die höheren Preise: Nicht einmal am Schalter lässt sich noch ohne weiteres die günstigste Verbindung ermitteln. Die vielen Rabattangebote helfen der Bahn zwar bei der Steuerung der Kapazitätsauslastung. Doch die Billigtickets sind oft nicht erhältlich. Die Bahn will ihr Image als teures Transportvergnügen abschütteln. Durch komplexe Tarife wird dies sicher nicht gelingen. Die Idee vom Bürgergeld filetiert die Rostocker "Ostsee-Zeitung": Mit dem FDP-Vorstoß wird das Recht auf Arbeit durch ein Recht auf Einkommen ersetzt. Staat und Wirtschaft wollen sich aus ihrer Verantwortung herauskaufen, Arbeit zu schaffen. Der FDP-Idee wohnt ein gefährlicher Virus der Gleichmacherei auf niedrigem Niveau inne. Zugleich blendet sie die Vielschichtigkeit der Armut aus, die nicht allein auf Geldmangel zurückzuführen ist. Viele wollen nicht nur alimentiert werden. Ihnen fehlt oft aktivierende Hilfe "von Amts wegen". Doch die gäbe es dann nicht mehr.

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