Zum wachsenden Protest gegen den Atom-Kurs der Bundesregierung schreibt die "Thüringer Allgemeine" aus Erfurt: Angela Merkel hat ein neues Problem. Es zog in Form eines gewaltigen Protestmarsches am Kanzleramt vorbei. Obwohl dort keiner hinter der Gardine

Zum wachsenden Protest gegen den Atom-Kurs der Bundesregierung schreibt die "Thüringer Allgemeine" aus Erfurt: Angela Merkel hat ein neues Problem. Es zog in Form eines gewaltigen Protestmarsches am Kanzleramt vorbei

Zum wachsenden Protest gegen den Atom-Kurs der Bundesregierung schreibt die "Thüringer Allgemeine" aus Erfurt: Angela Merkel hat ein neues Problem. Es zog in Form eines gewaltigen Protestmarsches am Kanzleramt vorbei. Obwohl dort keiner hinter der Gardine stand, wird sie, ihre Koalition und ihre Partei genau zur Kenntnis genommen haben, dass dieser Protest ein ausgesprochen bürgerliches Gesicht hatte. (. . .) Die Urangst sitzt tief. Die Menschen wissen, dass Biblis nicht Tschernobyl ist. Dennoch: Wenn ein Mensch panische Furcht vor Schlangen hat, überzeugt ihn niemand von der Nützlichkeit einer harmlosen Ringelnatter. Die in Bielefeld erscheinende "Neue Westfälische" meint dazu: Die Anti-Atomkraft-Bewegung lebt, und sie ist breiter geworden nach dem Beschluss der Bundesregierung, aus dem rot-grünen Atomkompromiss auszusteigen. (. . .) Viele mögen zwar nicht glauben, dass bereits in nahester Zukunft Strom aus alternativen Energiequellen in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Aber dass jetzt noch mehr Atommüll produziert werden darf, dass für die Risiken der Laufzeitverlängerung der Steuerzahler aufzukommen hat und die Endlagerung weiterhin ungeklärt ist, empört selbst CDU-Wähler. Der "Neue Tag" aus Weiden bewertet die Laufzeitverlängerung: Den Vertrag hierzu nächtens im Hinterzimmer auszuhandeln weckt beim Bürger die Befürchtung, seine Ängste werden von der Regierung nicht ernst genommen. Ein solches Vorgehen darf Schwarz-Gelb beispielsweise in der Frage nach einem Atommüll-Endlager nicht wieder praktizieren. Denn das würde tatsächlich wieder zu einer Radikalisierung und gewalttätigen Auseinandersetzungen führen. Doch die sollten der Vergangenheit angehören. Angesichts der umstrittenen Bonuszahlungen bei dem verstaatlichten Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate wettert der Konstanzer "Südkurier": Man glaubt es nicht! Da segelt eine Bank mit wehenden Fahnen in die Pleite und muss vom Staat übernommen werden. Dann versenkt sie im Geschäftsjahr 2009 mehr als zwei Milliarden Euro. Und zur Belohnung erhalten rund 1400 Mitarbeiter eine Belohnung von insgesamt 25 Millionen Euro. Das Geld stammt quasi aus der Staatskasse. Und das Ganze wird auch noch von der staatlichen Aufsicht gebilligt. Unbegreiflich.

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