Zum Wirbel im Vorfeld der Wahl des deutschen Bundespräsidenten schreibt die "Neue Zürcher Zeitung am Sonntag": Die Kandidatur Gaucks dürfte bei der schwarz-gelben Regierung bereits jetzt neue, bleibende Schäden hinterlassen haben. Angela Merkel - sie selb

Zum Wirbel im Vorfeld der Wahl des deutschen Bundespräsidenten schreibt die "Neue Zürcher Zeitung am Sonntag": Die Kandidatur Gaucks dürfte bei der schwarz-gelben Regierung bereits jetzt neue, bleibende Schäden hinterlassen haben. Angela Merkel - sie selbst hat den von ihr geschätzten Gauck bei dessen 70

Zum Wirbel im Vorfeld der Wahl des deutschen Bundespräsidenten schreibt die "Neue Zürcher Zeitung am Sonntag": Die Kandidatur Gaucks dürfte bei der schwarz-gelben Regierung bereits jetzt neue, bleibende Schäden hinterlassen haben. Angela Merkel - sie selbst hat den von ihr geschätzten Gauck bei dessen 70. Geburtstag im Januar als "Freiheitsdenker, Versöhner, Einheitsstifter und Demokratielehrer" gepriesen - hätte den Kandidaten der Opposition auch selbst aufstellen können, steht nun aber als kleinkrämerische Technikerin der Macht da. Und der Graben zwischen CDU/CSU und FDP ist noch ein bisschen tiefer geworden. Ein Jahr nach den schweren Unruhen im Iran schaut die norwegische Zeitung "Aftenposten" erneut auf die Lage in dem Land: Wir haben es mit einem Regime zu tun, das Unterdrückung der eigenen Bürger mit friedensgefährdender Außenpolitik kombiniert. Ein Rezept für einen Kurs, der in die Katastrophe führen kann. Die Handlungsmöglichkeiten der Außenwelt sind begrenzt. Aber man sollte sich daran erinnern, dass die Iraner auch schon früher fähig gewesen sind, ein Regime auszuwechseln. Hoffentlich geschieht das wieder. Das Bielefelder "Westfalen-Blatt" bewertet die Situation in Nordrhein-Westfalen nach den gescheiterten Sondierungen: Paukenschlag am späten Freitagabend: Mit seiner Entscheidung, keine Koalitionsgespräche mit der CDU zu führen, hat der nordrhein-westfälische SPD-Landesvorstand für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Die Sozialdemokraten sind offenbar entschlossen, voll ins Risiko zu gehen. (. . .) Nach ihrem schnellen Nein muss sich die SPD nun allerdings fragen lassen, was sie eigentlich will. Wer nicht mal eines von drei Koalitionsmodellen zustande bringt und stattdessen eine Hängepartie in Kauf nimmt, beweist nicht gerade politisches Verantwortungsbewusstsein. Ähnlich sieht es die "Braunschweiger Zeitung": Ministerpräsident Rüttgers hatte in einem Interview der SPD gönnerhafte Angebote unterbreitet. Ein Affront. Kraft hat offenbar die Spielchen von Rüttgers satt. Die Entscheidung mag persönlich nachvollziebar sein — beim Wähler hat Kraft damit nicht gepunktet. Die SPD hatte alle Machtoptionen in der Hand, nun lässt sie das Land ratlos zurück. Es drohen Neuwahlen.

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