Die Nierenspende von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier für seine Frau kommentiert die "Braunschweiger Zeitung": Man darf davon ausgehen, dass im Fall Steinmeier die durchaus gängige Strategie der Privatisierung und Emotionalisierung, an deren End

Die Nierenspende von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier für seine Frau kommentiert die "Braunschweiger Zeitung": Man darf davon ausgehen, dass im Fall Steinmeier die durchaus gängige Strategie der Privatisierung und Emotionalisierung, an deren Ende ein Prominenzgewinn lockt, absolut keine Rolle spielt. (. .

Die Nierenspende von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier für seine Frau kommentiert die "Braunschweiger Zeitung": Man darf davon ausgehen, dass im Fall Steinmeier die durchaus gängige Strategie der Privatisierung und Emotionalisierung, an deren Ende ein Prominenzgewinn lockt, absolut keine Rolle spielt. (. . .) Die Entscheidung Steinmeiers nötigt Respekt ab, er gilt dem Privatmann und dem Politiker. Die "Neue Westfälische" aus Bielefeld zieht Parallelen zwischen Privatleben und Politik: Steinmeier steht mit seinem ganzen Leben nicht für den großen Auftritt, nicht für große Worte, denen keine Taten folgen, sondern für Verlässlichkeit. In der Spitzenpolitik, wo es meist um den eigenen Vorteil geht, ist das nicht so häufig der Fall. Kein Wunder: Topämter werden oft an jene Kandidaten vergeben, die schauspielerisches Talent haben und die Versprechungen machen, die sich später als Luftnummer erweisen. (. . .) Steinmeier macht sich nicht davon, wenn es ernst wird. So wie er die Kanzlerkandidatur der SPD in schwieriger Situation übernommen hatte, steht er nun seiner kranken Frau mit eigenem Risiko an Leib und Leben zur Seite. Die in Hannover erscheinende "Neue Presse" schreibt dazu: Man könnte diese Nachricht irgendwie sympathisch - oder gar romantisch - finden, den beiden viel Glück und ihren Ärzten viel Erfolg wünschen und sich dann anderen Themen widmen. Dennoch wird diese private Entscheidung zu einem Politikum. Nicht deswegen, weil Steinmeier eben ein Spitzenpolitiker ist. Sondern weil er mit diesem persönlichen Schritt eine echte Vorbildfunktion beweist. Jenseits von allem parteipolitischen Gerangel - aber mitten in einer gesellschaftspolitischen Problemzone. Zur Debatte über die Laufzeiten von Atomkraftwerken meint die "Badische Zeitung" aus Freiburg: Anarchie ist machbar, Herr Nachbar. Dieser Apo-Spruch wird immer mehr zum Leitmotiv für die Regierung von Union und FDP. Geliefert wird jeden Tag eine subversive Tat. Zum Beispiel in der Energiepolitik. Klar, hier geht es um eine Weichenstellung. Da darf man unterschiedlicher Meinung sein, muss man um Argumente ringen. Irritierend sind deshalb nicht die verschiedenen Wortmeldungen. Fassungslos macht, dass es zwischen den Koalitionspartnern anscheinend überhaupt keine Abstimmung gibt.

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