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Die Pariser Tageszeitung „Libération“ kommentiert das erste Amtsjahr von US-Präsident Donald Trump:

Die Drehbuchschreiber der ersten Staffel von „Präsident Trump“ haben uns verwöhnt: Absurde Wendungen, empörende Gags, hochrangige Besetzung und unanständige Dialoge, Familiendramen, kleine Niederträchtigkeiten und Staatslügen. Die Zwischenwahlen im November werden den Fortschrittlichen jeder Couleur die Gelegenheit geben, ihre Fähigkeit zur Sammlung gegen Trump zu beweisen. Wird 2018 der Widerstand erwachen? Die zweite Staffel hat gerade erst angefangen.

Die italienische Zeitung „La Repubblica“ meint zum selben Thema:

Ein Jahr Donald Trump: noch nie dagewesene Präsidentschaft, permanente Revolution. Erschütternd, provokant. (...) Wenn er überrascht hat, dann deshalb, weil er seine Versprechen eingehalten hat. Auch wenn diese für die Hälfte der Nation abscheulich sind, die ihn nicht gewählt hat. Er hat nichts gemacht, um seine Zustimmung auszubauen. Er hat sich einzig darum gekümmert, seine harten Unterstützer zu halten – eine Minderheit, aber treu. Die Wirtschaft läuft ausgezeichnet, was ihm zugute kommt. Die internationale Isolierung gibt es nur in einigen Teilen der Welt. Der größte Schaden ist wahrscheinlich der, den er am Stil der Präsidentschaft, am Ton der öffentlichen Reden, an der Moral, am Zusammenhalt der Gesellschaft und am gegenseitigen Respekt angerichtet hat.

Die „Stuttgarter Zeitung“ schreibt über Antisemitismus in Deutschland:

Nun bekommt das Land also einen Antisemitismusbeauftragten. Sicher sollte man diesen Schritt begrüßen. Denn in Deutschland sind Juden täglich Anfeindungen ausgesetzt, und nicht nur das. Sie werden bedroht und angegriffen. Antisemitische Stereotype sind fest in den Tiefen dieser Gesellschaft verankert, und neuere Formen von Antisemitismus wachsen rasant. Was allerdings ebenso fest verankert bleibt, ist die grenzenlose Gleichgültigkeit. Der Kampf gegen Antisemitismus ist etwas für Gedenkveranstaltungen und Einzelkämpfer, die in jüngerer Zeit als Gutmenschen verlacht, unter Druck gesetzt und bedroht werden. Im Alltag schert Antisemitismus die Mehrheitsgesellschaft nicht.


Das „Straubinger Tagblatt“ schreibt zu CSU-Mann Söder:

Was Söder da mit ersten Projekten andeutet, ist das, was man auch bei der CSU zuletzt zu sehr vermisst hat. Er hat ein Bild davon, wohin er den Freistaat entwickeln will. Er liefert eine Vision dessen, wo Bayern in einigen Jahren stehen soll. Und da er die Amtszeit des Regierungschefs auf zehn Jahre begrenzen will, liefert Söder den zeitlichen Horizont dazu gleich mit.

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