Österreich, Papst, Bundeswehr Presseschau

Zu den Protesten in Österreich gegen die rechtskonservative Regierung heißt es im „Standard“ aus Wien:

Die effizientesten Demoaufrufe gegen die Regierung produziert diese fast täglich selbst: Neben Verschärfungen für Arbeitslose, Alleinerziehende und Flüchtlinge war es zuletzt die unfassbare verbale Entgleisung von Innenminister Herbert Kickl, der so tut, als habe er beim Wort „konzentriert“ im Kontext mit der „Haltung“ von Flüchtlingen nichts gedacht. „Konzentrier’ dich selbst“, antworteten ihm Transparente auf der Straße. Die Frage ist nun: Werden Parteien wie die SPÖ Bürger, die bei Regen friedlich demonstrieren, als künftige Wähler ernst nehmen oder nach einer Koalition mit den Burschenschaftern schielen?

Der Schweizer „Tages-Anzeiger“ schreibt zum selben Thema:

Die Österreicher haben diese Regierung gewählt und gewollt. Zusammen haben ÖVP und FPÖ fast 60 Prozent der Stimmen bekommen, eine überzeugende Mehrheit. Allerdings gibt es ebenfalls die gut 40 Prozent, die gegen den Rechtsruck gestimmt haben. Dass auch die lautstark auftreten können, hat sich zum ersten Mal seit der Wahl nun gezeigt. (...) Die Demonstration war zwar nur von ein paar kleineren Gruppierungen organisiert worden. Aber die Demons­trierenden stellen einen recht breiten Querschnitt der Bevölkerung dar. Die Besorgnis also wächst sichtbar.

Die „Neue Osnabrücker Zeitung“  meint zur Bundeswehr:

So umstritten wie Auslandseinsätze der Bundeswehr sind, so nötig ist es, begonnene Aktivitäten konsequent zu Ende zu führen. Deshalb ist es richtig, den Einsatz deutscher Tornados zur Aufklärung im Kampf gegen den Islamischen Staat weiter aus Jordanien starten zu lassen. Der IS mag militärisch-territorial weitgehend besiegt sein. Der politische und soziale Nährboden für die Ideologie der Islam-Krieger ist damit aber noch lange nicht ausgetrocknet. (...) Die Bundeswehr sollte sich also nicht vorschnell aus dem Staub machen.

Mit der Papstreise nach Chile und Peru befasst sich die spanische Zeitung „El Mundo“:

Keine Reise des Papstes ist frei von Schwierigkeiten. Aber die nach Chile und Peru bringt besondere Herausforderungen mit sich, die er mit seinem Charisma überwinden muss. Lateinamerika ist für die katholische Kirche von grundlegender Bedeutung, da hier die weltweit größte Anzahl Gläubige lebt. (...) In Chile ist die Lage besonders besorgniserregend, da zahlreiche Fälle von Pädophilie der Glaubwürdigkeit der Institution schweren Schaden zugefügt haben. Franziskus steht vor der Herausforderung, der örtlichen Kirche jenes Prestige zurückzugeben, das sie unter der Pinochet-Diktatur hatte.

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