Trump und Putin Presseschau

Die italienische Zeitung „Corriere della Sera“ kommentiert die Scherze von US-Präsident Donald Trump über den Klimawandel:

Aus dem sonnigen Palm Beach fordert Trump die Wissenschaftler erneut heraus mit der Waffe, die er am besten kennt: Twitter. „Im Osten könnte es der kälteste Silvesterabend werden, der jemals registriert wurde“, schrieb er. Die Kältewelle, die die Vereinigten Staaten mit starken Schneefällen und Temperaturen, die minus 40 Grad in Minnesota erreicht haben, getroffen hat, bot eine vorzügliche Steilvorlage für den Präsidenten, der den Ausstieg der USA aus dem internationalen Klimaabkommen von Paris angeordnet hat. Weder die Serie von extremen Wetterereignissen, die Amerika 2017 heimgesucht haben, noch der alarmierende Klimabericht der nationalen Agenturen stoppten Trump in seiner Rhetorik aus dem Wahlkampf, in dem er die Erderwärmung als Erfindung der Chinesen bezeichnet hatte.

Zum selben Thema meint der „Independent“ aus London:

Wir sollten nicht überrascht sein, aber besorgt. Einige seiner Anhänger – nicht nur auf Twitter – werden seine lächerlichen Anmerkungen glauben. Bei anderen könnten sie immerhin Zweifel säen. Natürlich können kurzfristige Witterungsbedingungen stark von langfristigen klimatischen Trends abweichen. Wissenschaftler weisen darauf hin, dass Kälteeinbrüche durch Hitze anderswo ausbalanciert werden. Zudem gibt es Anzeichen, dass genau das Gegenteil dessen, was Präsident Trump behauptet, wahr ist. Dass nämlich der Klimawandel ebenso mit mehr extremer Kälte einhergeht wie mit Hitze und Dürre. Jenseits vom Planeten Trump wird sich 2017 wohl als eines der drei heißesten Jahre erweisen, seit es Wetteraufzeichnungen gibt, wenn nicht gar als das heißeste.

Die „Neue Zürcher Zeitung“ beschäftigt sich mit der Rolle Russlands bei einer Friedenslösung für Syrien:

Solange Moskau dem syrischen Regime kritiklos die Stange hält und dessen Offensiven unterstützt, wird das Blutvergießen weitergehen. Präsident Putins demonstrative Umarmung des Kriegsverbrechers Assad vor einem Monat war insofern ein schlechtes Omen. Dabei läge es im Interesse des Kremls, mehr Distanz zu markieren. In einer Hinsicht befinden sich Moskau und Washington nämlich im selben Boot – beide haben in Syrien ihre wichtigsten Kriegsziele erreicht und brauchen nun vor allem eine Friedenslösung, die ihre jeweiligen Interessen absichert. Putin hat es geschafft, den Sturz des Assad-Regimes zu verhindern und Russlands Fähigkeit zu militärischer Machtentfaltung im Ausland zu beweisen.

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