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Die Londoner „Sunday Times“ kommentiert die Nordkorea-Krise:

Die Londoner „Sunday Times“ kommentiert die Nordkorea-Krise:

Kühlere Köpfe in der US-Administration (. . .) werden weiterhin eine längerfristige diplomatische Lösung anstreben. Das macht wohl Sinn. Ein westlicher Diplomat, der Pjöngjang regelmäßig besucht hat, verglich die Lage in Nordkorea mit einer Geiselnahme, wobei die Notleidenden und Unterdrückten in dem Land sowie die Bevölkerung Südkoreas die Geiseln seien. Man kann aber die Pattsituation bei einer Geiselnahme nicht mit Bomben überwinden, schon gar nicht mit Atombomben.

Die „Neue Zürcher Zeitung am Sonntag“ meint dazu:

Es bleibt noch Zeit, um neue Zwangsmaßnahmen zu verhängen, die wirklich greifen und Kim am letzten Schritt hindern können. Allerdings müssten China, Pjöng­jangs wichtigster Verbündeter, sowie Russland dahinterstehen und endlich allen Handel einstellen, der das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm erst möglich macht. Eine Atom-Diktatur Nordkorea wäre nicht, wie sie glauben, das kleinere Übel als ein größerer Einfluss der USA in der Region, sondern eine ernsthafte Gefahr.

Die „Berliner Morgenpost“ wirbt für das Mauerbau-Gedenken:

Es ist nicht viel, was im Alltag der Berliner an die Mauer erinnert, an jenes monströse Bauwerk, mit dem die Führung der DDR ihr Wesen als menschenverachtende Diktatur dokumentierte. Warum heute daran erinnert wird? Richtig, da war ja was, am 13. August. Mauerbau. 56 Jahre später und fast 28 Jahre nach dem Mauerfall ist das Gedenken in den Hintergrund gerückt. Doch die Schrecken und das Leid dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Aus Respekt vor den Mauertoten. Aus Verantwortung, dass antidemokratische und menschenverachtende Ideologien nie wieder Fuß fassen.

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ sucht nach dem Erfolgsgeheimnis der Kanzlerin:

Es scheint, als seien Unterhaltsamkeit und modische Unterhemden, wie sie andere Politiker im Wahlkampf einsetzen, nicht die Maßstäbe, nach denen die Mehrheit der Deutschen beurteilt, wer das Land regieren soll. Es scheint sogar, als sei das Gegenteil der Fall. Merkels Mut, gerade das nicht zu tun, was der Konvention entspräche, wirkt selbstverständlich, nicht angeberisch. Vor wenigen Tagen besuchte die Bundeskanzlerin die Salzburger Festspiele. Sie trug einen Kimono, den sie, wie Beobachtern auffiel, schon seit zwanzig Jahren immer mal wieder anzieht. Die Zeitschrift „Brigitte“ lobt ihn aus diesem Anlass als „Kult-Kimono“. Wer Merkel verspottet, hebt ihre Stärken hervor.

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