Kommentar Beratung ist wichtig, aber . . .

Wer eine schlanke Verwaltung will, kann wenig gegen externe Beratung sagen. Behörden brauchen von Zeit zu Zeit speziellen Sachverstand. Für viele juristische, technische und betriebswirtschaftliche Fragen können nicht in jedem Amt Experten mit Beamtenstatus vorgehalten werden.

 Ulrich Brenner

Ulrich Brenner

Foto: SZ/Lorenz, Robby

In anderen Ländern ist externe Beratung denn auch oft stärker verbreitet: In Deutschland machen die Firmen rund neun Prozent ihres Umsatzes im öffentlichen Sektor, in den USA 30 Prozent. Nur: Gerade das Innenministerium ist im Vergleich etwa zu Kommunen personell bestens ausgestattet. Da muten die 78,7 Millionen Euro, die hier in sechs Monaten für externen Sachverstand ausgegeben wurden, üppig an. Und es ist plausibel kaum erklärbar, warum die Beratungs-Ausgaben der Regierung seit Jahren massiv steigen. Schieben hier hoch bezahlte Ministeriale Verantwortung ab? Erliegen sie zu leicht der Auftrags-Akquise von ertragsorientierten Unternehmen? Fragen, die nur durch Transparenz zu klären sind. Hier ist das Parlament gefordert.

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