Presseschau Ob Schröder hilft?

Die „Emder Zeitung“ schreibt zum Auftritt von Ex-Kanzler Gerhard Schröder auf dem SPD-Parteitag:

Die „Emder Zeitung“ schreibt zum Auftritt von Ex-Kanzler Gerhard Schröder auf dem SPD-Parteitag:

Damit so richtig Stimmung in die Gesellschaft kam, musste noch einmal Altkanzler Gerhard Schröder in die Bütt. Warum eigentlich? Ist dies nicht die eigentliche Schwäche der heutigen SPD? Verdiente Genossen nicht auszugrenzen, gehört zur Parteiethik, aber sie als Vehikel zu benutzen, um den Siegeswillen zu stärken, das wirkt hilflos. Alles zu seiner Zeit heißt ein Sprichwort. Schröder und der Brite Tony Blair standen für eine sozialdemokratische Variante, die sich neoliberalen Ideen nicht verschließt. Heute weiß jeder, dass Großkonzerne nicht unbedingt ein Fluch sein müssen. Ungerechtigkeit bleibt dennoch und kann nicht durch Wirtschaftsboom beseitigt werden.

Die „Rhein-Zeitung“ (Koblenz) rät Schulz, Schröder zu folgen:

Dass der SPD-Kandidat jedoch auf die Schützenhilfe von Altkanzler Gerhard Schröder angewiesen ist, ist eine Ironie der Geschichte. Schröder wollte nicht Schulz, sondern Sigmar Gabriel im Rennen gegen Merkel. Schulz wiederum attackierte Schröders Agenda-Politik gleich nach seiner Nominierung als neuer Parteichef. Und trotzdem lieferte der Altkanzler nun zuverlässig, worum ihn Schulz gebeten hatte: Er motivierte die Genossen. Dem Haudegen aus Niedersachsen halfen einst seine Unbeirrbarkeit und das Vertrauen in das eigene Bauchgefühl. Auch Schulz muss das trotz der Umfragen beherzigen, wenn ihm eine Aufholjagd wie Schröder im Jahr 2005 gelingen will.

Das „Westfalen-Blatt“ (Bielefeld) schreibt mit Blick auf die Union:

Doch selbst wenn - was leider nicht auszuschließen ist - Peter Altmaier und Peter Tauber das Wahlprogramm weitgehend im Ungefähren halten, bleiben der Union immer noch ein paar Dinge auf der Habenseite: Da ist zum einen eine unfassbar stabile wirtschaftliche Lage samt vielversprechender Konjunktur- Aussichten und zum anderen die Kanzlerin und Kandidatin Angela Merkel selbst. Gut möglich, dass beides zusammen vielen Wählern für ihre Entscheidung am 24. September schon konkret genug ist.

Und die „Nürnberger Nachrichten“ nehmen der SPD Hoffnung:

Noch so gute Programme sind offensichtlich nicht genug, um jene zu erreichen, die weniger auf politische Inhalte setzen, sondern zumindest auch auf Stimmungen: Wenn die SPD nicht versucht, auch das Herz und nicht nur das Hirn der Menschen anzusprechen, wird sie über ihre Stammwähler hinaus nicht viel punkten können. Und würde dann vielleicht wieder als Juniorpartner Angela Merkels landen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort