Zur Forderung von Verteidigungsminister zu Guttenberg, offen den Zusammenhang zwischen Wirtschaftsinteressen und Sicherheitspolitik herzustellen, meinen die "Kieler Nachrichten": Als eine der größten Industrienationen der Welt ist Deutschland abhängig von

Zur Forderung von Verteidigungsminister zu Guttenberg, offen den Zusammenhang zwischen Wirtschaftsinteressen und Sicherheitspolitik herzustellen, meinen die "Kieler Nachrichten": Als eine der größten Industrienationen der Welt ist Deutschland abhängig von freien Handelswegen und Rohstofflieferungen

Zur Forderung von Verteidigungsminister zu Guttenberg, offen den Zusammenhang zwischen Wirtschaftsinteressen und Sicherheitspolitik herzustellen, meinen die "Kieler Nachrichten": Als eine der größten Industrienationen der Welt ist Deutschland abhängig von freien Handelswegen und Rohstofflieferungen. Werden sie - beispielsweise von Terroristen oder autoritären Regimes - gekappt, ist die heimische Wirtschaft und damit die Nation in ihrer Existenz bedroht. Die eigenen Wirtschaftsinteressen müssen also Teil der deutschen Sicherheitspolitik sein. (. . .) Der Verteidigungsminister hat eine wichtige Debatte angeschoben. Wir sollten sie führen. Auch die "Berliner Zeitung" beschäftigt sich mit dem Thema: Es ist, als hätte das Land, immerhin seit Jahren der drittgrößte Waffenexporteur der Welt, sich darauf verständigt, in der Debatte über Krieg und Frieden nur die Moral als Moderator zuzulassen, obwohl sie in der Regel bestenfalls die Maskerade des Interesses ist. Doch das Interesse verschwindet nicht, indem man es verschweigt. Die Unaufrichtigkeit der Debatte hat sich die Politik selbst zuzuschreiben. Denn seit Jahr und Tag verweigert sie beharrlich ein Konzept für die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Guttenberg hat zwar jetzt klare Worte gefunden, aber ein Konzept hat auch er nicht vorgelegt. Und der Kommentator der "Dresdner Neuesten Nachrichten" meint dazu: Sicherheit wird in der globalisierten Welt neu definiert. Insofern wird es auch Zeit, offen darüber zu diskutieren, welche Risiken wie abgewehrt werden können. Dass die Bundeswehr eine Interventionsarmee sein soll zur Durchsetzung deutscher Wirtschaftsinteressen, ist dabei ein absolut abwegiger Gedanke. Guttenberg sollte das klarstellen, damit die Diskussion ohne Schaum geführt werden kann.

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