Mitleser

Meinung: Mitleser

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Mitleser

Von Pia Rolfs

Lesen Sie diese Zeitung gerade in der Öffentlichkeit? Das ist löblich, denn Sie wecken damit die Neugierde Ihrer Mitmenschen. Nicht etwa, weil Leser des gedruckten Worts heutzutage eine aussterbende, aber possierliche Minderheit sind. Nein, die anderen wollen einfach gern wissen, was Sie da so lesen: Nach einer Umfrage für den Börsenverein des Deutschen Buchhandels versuchen 57,5 Prozent der Deutschen, den Titel der Lektüre zu erspähen. 24,6 Prozent würden gern wissen, ob der Lesestoff gut ist, und 16,5 Prozent fragen tatsächlich nach. Andere lesen einfach mit.

Frauen sind da übrigens deutlich neugieriger. Während es Männern, die einer weiblichen Leseratte über die Schulter und dann weiter nach unten schauen, oft nicht nur um die Qualität des Druckwerks geht. Sie deshalb als Literaturverweigerer zu schmähen, wäre freilich voreilig. Denn Männer sind in diesem Fall an der Frau interessiert - und was ist die Frau für sie? Ein Buch mit sieben Siegeln.

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