Zu den ins Kraut schießenden Spekulationen um die Zukunft von Opel merkt die "Rheinische Post" aus Düsseldorf an: Das ganze Getöse ist absurd. Solange nicht klar ist, ob und wie der neue US-Präsident die schrottreife Opel-Mutter GM rettet, sind sämtliche

Zu den ins Kraut schießenden Spekulationen um die Zukunft von Opel merkt die "Rheinische Post" aus Düsseldorf an: Das ganze Getöse ist absurd. Solange nicht klar ist, ob und wie der neue US-Präsident die schrottreife Opel-Mutter GM rettet, sind sämtliche Pläne für Opel ohne Belang

Zu den ins Kraut schießenden Spekulationen um die Zukunft von Opel merkt die "Rheinische Post" aus Düsseldorf an: Das ganze Getöse ist absurd. Solange nicht klar ist, ob und wie der neue US-Präsident die schrottreife Opel-Mutter GM rettet, sind sämtliche Pläne für Opel ohne Belang. Obama könnte im Gegenzug für die von GM erhofften Rettungsmilliarden zum Beispiel den Verkauf von Opel fordern. Oder GM samt Opel einfach absaufen lassen. Vielleicht verhandelt er auch längst mit einem rettenden Partner aus China. Oder zaubert ein Kaninchen aus dem Hut. Opel gehört zu 100 Prozent GM. GM ist pleite. Also zu 100 Prozent abhängig von Obama. Das Bielefelder "Westfalen-Blatt" meint zur Debatte um Staatshilfen für den Autobauer: Zu undurchsichtig erscheinen die Verflechtungen, die Opel an die Konzernmutter General Motors fesseln. Und dann die Sache mit den Steuern: Sollte Opel tatsächlich Millionen in die USA überwiesen und zugleich in Deutschland beim Finanzamt Verluste angemeldet haben, wäre das ein Schlag ins Gesicht des Steuerzahlers. Erst behumst und dann angebettelt zu werden - das wäre dem deutschen Michel kaum zuzumuten. Die "Sächsische Zeitung" (Dresden) legt andere Maßstäbe an: Dass Opel seine Steuern in den USA statt in Deutschland gezahlt haben soll, darf bei allem Ärger nicht als Grund für ein Ende der Autofabriken herhalten. Bei Opel geht es erst einmal nicht um die Rettung eines Steuerzahlers, sondern eines Arbeitgebers. Die Steuerverschiebung in andere Staaten ist nicht verboten, also vom deutschen Gesetzgeber ermöglicht. (. . . .) Dieses Gerangel um Zuschüsse und Steuernachlässe ist schlimm, aber dafür sollen nicht die Opel-Beschäftigten büßen müssen. Die "Braunschweiger Zeitung" befasst sich mit dem ersten Terroranschlag auf britische Soldaten in Nordirland seit 1998: Die Angst ist wieder da, die Angst, dass Splittergruppen und Wirrköpfe, denen der Friedensprozess nicht passt, sich ihre Opfer suchen. Das sind keineswegs allein die britischen Soldaten, sondern auch die Feinde im jeweils anderen Lager. Auf beiden Seiten, bei Protestanten und Katholiken, sind noch Rechnungen offen. Nur wenn die Verantwortlichen sich von einigen Wenigen nicht in eine hysterische Reaktion treiben lassen, wird der Frieden halten.

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