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Mohrrübe brandmarkt mehr als Mohrenkopf

Zum Artikel "AfD-Vize kämpft für Mohrenköpfe und Zigeunerschnitzel" (SZ vom 31. Dezember/1. Januar)

Die Forderung, rassistische Bezeichnungen wie Mohrenkopf wieder salonfähig zu machen, muss sofort reflexhaft zurückgewiesen werden. Darüber hinaus will ich eine weitaus üblere Diskriminierung brandmarken, die eine zusätzliche sexistische Komponente birgt: Mohrrübe. Dieses Duden-belegte Unwort für die längliche Daucus sativus befördert das Klischee über Männer aus afrikanischen Kulturkreisen. Mein Vorschlag, bei der Rechtschreibreform wenigstens die Schreibweise in "Moorrübe" abzuändern, wurde leider nicht berücksichtigt. Auf dem Altar der Political Correctness wird ja allgebott fachliche und sachliche Richtigkeit geopfert. Wie so oft können auch hier wieder unsere mosel- und rheinfränkischen Mundarten eine durchgreifende semantische Lösung bieten: "Ist das Wetter noch so trübe, immer hoch die Gellerrübe."

Josef Görgen, Bosen

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