Meisers rote Karten

Von Dietmar Klostermann

Klaus Meiser (CDU ), Präsident des Saar-Landtags, stärkt die Kultur im Hohen Hause. Mit dem neuen Mittel der "Kurz-Intervention" brauchen die Abgeordneten nicht mehr reinzurufen, wenn ihnen etwas an den Weisheiten der Kollegen am Rednerpult nicht behagt. Nein, jetzt haben alle Abgeordneten rote Karten bekommen. Mit denen müssen sie nur wedeln. Schwupps schaltet sich Meiser ein und fragt den gerade Vortragenden, ob er eine "Kurz-Intervention" gestatte. Doch die Frage des Linksfraktionschefs Oskar Lafontaine , warum die Karte für den Grünen-Fraktionschef nicht grün sei, zeigt die Unkenntnis Lafontaines auf dem Felde des Fußballs. Meiser, Edel-Fan des 1. FC Saarbrücken , hat die Farbe rot für die Karten mit Bedacht ausgewählt. Auf dem Fußballplatz ist sie Zeichen der höchsten Gewalt. Zwar kann der Abgeordnete damit keinen Redner des Plenarsaals verweisen. Aber wenn dadurch bloßes Blabla gestoppt wird, ist das auch was wert.