Meinung:

Kühe als Problemlöser

Von Pia Rolfs

Das geht auf keine Kuhhaut: Sogar auf der Weide sollen Rinder nun noch Probleme des Menschen lösen. Denn das Indische Springkraut, eine vor zwei Jahrhunderten nach Deutschland eingeführte Zierpflanze, verdrängt in Rheinland-Pfalz heimische Pflanzen. Und weil die Bekämpfung durch Menschen laut Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) "zeit- und personalaufwendig" ist, sollen stattdessen jetzt die Rinder ran. "Die Zäune werden so gestellt, dass die Kühe immer das Indische Springkraut fressen können", sagt eine Sprecherin des Umweltministeriums.

Das zeigt, dass Menschen gern von sich auf andere schließen. Sie selbst essen vor dem Fernseher schließlich alles, was da ist - so soll es auch den Kühen gehen. Dabei haben sie jedoch nicht bedacht: Vielleicht führt der Genuss des Indischen Springkrauts bei den Rindern zu einem völlig übersteigerten Selbstbewusstsein. Schließlich stammt es aus einem Land, in dem sie den Menschen noch heilig sind.