Kritik an Innenministern, Lob für Jamaika und Hoffnung für Air Berlin

Die „Volksstimme“ (Magdeburg) kritisiert die Beschlüsse der Innenministerkonferenz:

Die „Volksstimme“ (Magdeburg) kritisiert die Beschlüsse der Innenministerkonferenz:

Die deutsche Anti-Terror-Politik nimmt infantile Züge an. Bayern ist zwar mit seinem absonderlichen Vorstoß gescheitert, den Verfassungsschutz auf Sechsjährige anzusetzen. Dafür sollen Minderjährigen aus Asylbewerberfamilien nun die Fingerabdrücke abgenommen werden, um das Fangnetz immer enger zu spannen. Haben die Innenminister nichts Besseres zu tun, als ein Register von Sechs- bis Vierzehnjährigen anzulegen? Es muss vor allem dafür gesorgt werden, dass Kinder, deren Familien das Aufenthaltsrecht zugebilligt wird, regelmäßig zur Schule gehen und Deutsch lernen.

Etwas wohlwollender ist bei diesem Thema das Urteil der „Sächsischen Zeitung“ (Dresden):

Länder und Bund rücken zusammen und einigen sich auf verbindliche Regelungen im Umgang mit Gefährdern oder Grundlagen, um Messenger-Dienste überprüfen zu können. Allerdings: Innere Sicherheit, das zeigt sich nicht nur in Großbritannien, ist derzeit ein wahlentscheidendes Thema. Ein Vierteljahr vor der Bundestagswahl versuchen SPD- und CDU-Minister, ihre Parteien als Garanten dafür zu profilieren.

Die „Dithmarscher Landeszeitung“ (Heide) würdigt die mögliche Jamaika-Koalition von CDU, Grünen und FDP in Schleswig-Holstein:

Was in anderen europäischen Ländern normal ist, ist für das politische Establishment in Deutschland immer noch Neuland: bunte Koalitionen von mehr als zwei Partnern. Beim politischen Denken dominiert in Deutschland eben immer noch zu oft der Biedermeier. Insofern sollte man dem Jamaika-Bündnis in Kiel, wenn die Basis von CDU, FDP und Grünen am Ende mitmacht, einen Vertrauensvorschuss einräumen.

Die „Berliner Morgenpost“ analysiert die Lage bei der angeschlagenen Fluggesllschaft Air Berlin:

Air Berlin ist schon ein besonderes Unternehmen. Da fliegt die Gesellschaft fast 800 Millionen Euro Verlust ein, aber die Anteilseigner scheint das kaum zu berühren. Stattdessen loben sie den neuen Chef Thomas Winkelmann. Auch das Management nimmt den Mund reichlich voll angesichts des Chaos, das in den vergangenen Wochen herrschte. Es verkündet das Ende der Krise und sagt operative Gewinne für das nächste Jahr voraus. Tatsächlich aber steckt darin ein wahrer Kern. Operativ ist Air Berlin nicht so schlecht aufgestellt. Die neue Strategie einer Netzwerk-Airline halten viele Experten für erfolgversprechend.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort