Glosse Klimaneutrale Grüße

Wer noch Postkarten schreibt, ist selbst schuld. Schreibt er doch einen Teil seines Urlaubs Grüße, die erst dann ankommen, wenn er zu Hause längst alles persönlich erzählt hat. Aber es gibt Wege, die Spannung zu erhalten.

 (Symbolfoto).

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Foto: dpa

So hat es die Post geschafft, eine Postkarte von einer europäischen Urlaubsinsel zwei Monate lang auf Reisen zu halten – bis sie jetzt im deutschen Briefkasten landete. Damit aber nicht genug: Der gesamte Text der Postkarte war mit dem Hinweis überklebt: Der Versand war klimaneutral.

Das wirft natürlich spannende Fragen auf: Wurde die Postkarte erst per Schlauchboot und dann zu Fuß auf europäischen Pilgerwegen befördert – also total klimaneutral?

Vielleicht ist es aber auch deutlich klimafreundlicher, wenn der Empfänger den Text gar nicht erst zu lesen bekommt. Oft geben nämlich Postkarten Hinweise auf Urlaubsglück, gutes Essen und sonstige Freuden des Absenders, während der Empfänger im grauen Arbeitsalltag vor sich hinleidet. Und das kann klimaschädlich sein. Denn die dabei entstehenden Neidgefühle sorgen manchmal für dicke Luft.

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