Leserbrief Özil-Debatte Keine Frage der Integrationspolitik

 Wieso war Mesut Özil eine „prägende Figur“ bei der Fußballweltmeisterschaft 2014? „Feine Technik, geniale Momente?“ Wo denn, beim Aufwärmen? Wir wurden mit einem blassen Özil Weltmeister, und nun flogen wir mit einem blassen Özil raus.

Also an ihm lag es nicht. Soweit das Sportliche. Gündogan und Özil hatten bezüglich ihrer Herkunft aus einfachen Gelsenkirchener Verhältnissen von der Allgemeinheit größten Respekt für ihre sportliche Karriere und wurden von den Landesverbänden, dem DFB und deutschen Fußballfans immer unterstützt. Nun sind beide mit ihrem Auftritt, verschuldet oder nicht, in die Mühlen der Politik geraten. Ich stelle mir die Frage, was wäre passiert, wenn Gündogan und Özil nicht der Einladung des Autokraten Erdogan gefolgt wären? Konsequenzen für die in der Türkei lebenden Familienangehörigen? Das wäre sehr bedenklich und traurig. Oder waren es rein geschäftliche Interessen, da zumindest Gündogan in türkische Hotels und Einkaufsmärkte investiert? Für mich keine Frage einer fehlenden Integrationspolitik. Ein Statement über den unsäglichen DFB erspare ich mir.

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