Kampf-Kissen

Meinung: Kampf-Kissen

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Kampf-Kissen

Von Ulrich Brenner

Die US-Armee zieht einen Schlussstrich unter jene Epoche, als Frauen nur zu Hause Betten machten. Selbst gefährlichste Kampfposten im Heer stehen ihnen nun offen. Diese aktuelle Entscheidung hatte aber wohl eine andere Zäsur im US-Heer zur Voraussetzung: In seiner Elite-Akademie Westpoint wurden nun jene Kissenschlachten verboten, mit denen sich die Kadetten seit 2001 (dem Terror-Jahr) ihre Kampfkraft bewiesen. 24 Verletzte, Schädel-Hirn-Traumata, gebrochene Wangen - die Opferbilanz übertraf zuletzt aus US-Sicht die eines mittleren Kommando-Einsatzes in Nahost. Solchen Risiken wollte man die neuen Kampfgenossinnen wohl nicht aussetzen - zumal die USA eine die eigenen Leute schonende Kriegsführung bevorzugen. Die Genehmigung für ihr Ritual werden die Westpoint-Kadetten wohl erst wieder erhalten, wenn sie Obamas Strategie folgen und die Kissen von Kampfdrohnen abwerfen lassen. Die Betten müssen sie danach aber unabhänig vom Geschlecht selber machen.

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