Jedem sein Bus

Der Marktwirtschaft sei's gedankt: Neuerdings gibt es eine weitere Fernbuslinie, die ab Saarbrücken fährt. Nach „Deinbus“ ist jetzt auch „MeinFernbus“ gestartet.

Dabei eint die Macher offensichtlich die Vorliebe für Possessivpronomen. Kein Wunder, denn diese schnuckeligen besitzanzeigenden Fürwörter schaffen Nähe. Und Verbundenheit.

Wer würde nicht gern eine eigene Buslinie haben? Wir warten also jetzt auf "IhrBus", "Sein Bus" und "UnserBus". Oder, weil Frankreich nicht weit weg ist, "Monbus". Wobei im Saarland ja auch Frauen mit "SeinBus" angesprochen sind. Es Waltraut zum Beispiel. Oder es Charlotte. Welcher Saarländer hat noch nie gesagt: "Da muss ich erst meins fragen"? Wir forden daher die konsequente Umsetzung des saarländischen Genetivs auch auf der Autobahn. Warum also nicht auch "EmMariaseinBus", "MeinsseinBus" oder "EmJuppseinemseinBus". Und fahren könnten die dann nach Putbus und Cottbus.

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