In der Eurozone muss dringend wieder Vertrauen aufgebaut werden, findet die liberale Wiener Zeitung "Der Standard":

In der Eurozone muss dringend wieder Vertrauen aufgebaut werden, findet die liberale Wiener Zeitung "Der Standard":Wenn man bedenkt, dass sowohl die Stresstests als auch die jetzigen Rettungsringe eigentlich der Vertrauensbildung dienen sollten, dann kann man das Projekt getrost als gescheitert ansehen

In der Eurozone muss dringend wieder Vertrauen aufgebaut werden, findet die liberale Wiener Zeitung "Der Standard":Wenn man bedenkt, dass sowohl die Stresstests als auch die jetzigen Rettungsringe eigentlich der Vertrauensbildung dienen sollten, dann kann man das Projekt getrost als gescheitert ansehen. Dafür gibt es zu viel Heckmeck - wie das Getöse in Irland und Portugal -, zu viele unausgegoren hinausposaunte Ideen - wie Angela Merkels Vorschlag, private Gläubiger an Rettungsaktionen zu beteiligen -, zu viele Gerüchte. Im Volksmund heißt es: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Vielleicht sollte sich Europa das zu Herzen nehmen, und sich zuerst einmal um die Kontrolle der Finanzmärkte kümmern.

Mit der Krise des Euro beschäftigt sich auch die Zeitung "Sud-Ouest" aus Bordeaux:

Wenn man das technologische Universum, die Krawatten und Designeranzüge außer Acht lässt, befinden wir uns in Balzacs Zeiten, als Reichtümer durch die Handlungen ein paar Eingeweihter schwanden und entstanden. Europa ist heute eine Beute der großen Raubtiere geworden. Diejenigen, die die Zeche zahlen, sind die, denen man bereits so viele Anstrengungen abverlangt.

Der Berliner "Tagesspiegel" beleuchtet die Rolle Deutschlands in der Währungskrise:

Eine gemeinsame Lektion aus ihrer Geschichte schien für die Deutschen gewesen zu sein, nie mehr gehasst, sondern möglichst oft geliebt werden zu wollen. (…) Auf europäischer Bühne muss sich nun Merkel für ihren Euro-Rettungskurs beschimpfen lassen. Soll sie ihn deshalb ändern? Wohl kaum. Die Deutschen lernen gerade, dass sie manchmal das Leiden anderer Nationen an ihrer Politik aushalten müssen.

Über die Enthüllungen der Internet-Plattform Wikileaks schreibt die "Bild am Sonntag":

Natürlich wird es amüsant und interessant sein, die US-Botschaftsberichte zu lesen und auf diese Weise zu erfahren, was die US-Diplomatie über Politiker in aller Welt denkt. Und schon jetzt steht fest, dass dieser weltweite Vertrauensverlust die Supermacht USA weiter schwächen wird. Die neue Wikileaks-Affäre beweist Diplomaten, Politikern und Militärs, was jeder Verfasser von SMS und Mails schon lange weiß: In der Welt der Datenautobahnen und Megaspeicher für Informationen gibt es keine dauerhaften Geheimnisse mehr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort