Immer Streit ums Geld

Peter Stefan Herbst Chefredakteur saarbruecker-zeitung.de/woche

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Meinung:

Immer Streit ums Geld

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

auch in Familien wird bei knapper Haushaltskasse gerne über Geld gestritten. Bei jedem Beteiligten stehen meist die eigenen Interessen im Mittelpunkt. Und natürlich verlangen jene, die mehr in die gemeinsame Schatulle legen, ein stärkeres Mitspracherecht oder fühlen sich ausgenutzt, wenn sie Verbindlichkeiten anderer übernehmen sollen.

Das ist auch in der Politik so. Monatelang konnten sich deshalb die Ministerpräsidenten nicht einigen, wie sie ihre Finanzbeziehungen neu regeln. Am Donnerstag kam dann die überraschende Wendung. Die einfache Lösung in der Vorweihnachtszeit: Die Armen sollen mehr bekommen und die Reichen weniger zahlen. Dieses mathematische Wunder lässt sich so auf Familienstreitigkeiten nicht übertragen. Es sei denn, unerwartet stünde das Vermögen der reichen Tante oder des großzügigen Onkels zur Verfügung. Angela Merkel und Wolfgang Schäuble passen nicht in dieses Bild. Tatsächlich ist auch der Bund hoch verschuldet und die Länder haben sich ohne ihn auf seine Kosten geeinigt. Trotzdem spricht vieles dafür, dass sich Berlin auf den Vorschlag einlassen sollte. Denn an einer weiteren Hängepartie kann niemand Interesse haben.

Geht es hier doch um Fragen der innerstaatlichen Solidarität, der vergleichbaren Lebensbedingungen in allen Teilen Deutschlands und letztlich auch um die Handlungsfähigkeit von unverschuldet in eine Haushaltsnotlage geratenen Ländern wie Bremen und dem Saarland. Gemeinsam und solidarisch lassen sich auch größere Belastungen leichter ertragen. Und der Familienfrieden ist ja auch ein Wert an sich.

In diesem Sinn ein schönes Adventswochenende

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