Glosse Ich glaub’, es höckt

Hetzjagd, Ja oder Nein? Das wollte Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen jetzt ganz genau wissen und hat sich deshalb ganz persönlich um die Analyse des Hetzjagd-Videos von Chemnitz gekümmert.

Sein Ergebnis stellte er gestern Vertretern der „Bild“-Zeitung und Partei­freunden aus der AfD vor: Es handelt sich demnach auf gar keinen Fall um eine Hetzjagd („Das gibt es nur beim ZDF“), sondern vielmehr um einen „Intensiv-Trauermarsch“. Klar kann man darüber streiten, ob es ok ist, beim Rechten-Arm-Heben zu viel Anlauf zu nehmen und ob „Kanacke“-Rufe der Trauerstimmung angemessen sind. Aber auch da konnte Maaßen schlüssig argumentieren. Er habe sich von Experten wie dem renommierten Geschichtslehrer Björn Höcke beraten lassen, der sich intensiv mit Intensiv-Trauermärschen befasse. Höcke (übrigens auch Autor des Bestsellers: „Ich glaub, es höckt – Das wird man doch wohl noch brüllen dürfen“) sagt: „Ich gehe nicht davon aus, dass Extremismus in irgendeiner Form extremistisch ist.“ Dem ist wohl nichts hinzuzufügen. In der nächsten Folge dann: warum Gauland ein guter Mann ist, Neonazis keine Nazis sind und Beatrix von Storch keinen Vogel hat.

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