Heiß, viel zu heiß
Meinung: Heiß, viel zu heiß
Meinung:
Heiß, viel zu heiß
Von Pia Rolfs
Jetzt ist es endgültig passiert: Es ist zu heiß fürs Denken. Die Ideen, normalerweise hitzebeständig, lösen sich langsam auf und fließen als Schweiß aus der Stirn heraus. Die Sprachfähigkeit wird durch ständiges Hecheln gestört. Nur gelegentlich formt sich ein Satz wie "Mir ist heiß", der vom eigenen verschwitzten Ohr aber nicht mehr verstanden wird.
Im nächsten Stadium tauchen Halluzinationen auf - von einem Strand, erfrischend kühlem Meerwasser oder einem Getränk mit Eiswürfeln. In diesem Wahn wird auch die eigene lauwarme Saftflasche ergriffen und gierig geleert. Dann wird alles dunkel, allerdings nur nach Aufsetzen der Sonnenbrille. Wer so weit gekommen ist, verliert fast alle Fähigkeiten. Er kann nicht mehr überlegen, nicht mehr sinnvoll handeln, nicht mehr an andere denken. Mit anderen Worten: Ihm bleibt nur noch die Berufstätigkeit. Also hoch die Saftflasche und weiterarbeiten!