Heilsbringer und Erlöser anno 2011

Zum Artikel "Gysi will Führungsrolle für Lafontaine" (27. Dezember) und zu Leserbriefen

Nicht etwa ein Bericht über die Feiern zur Geburt Christi prangte nach dem Weihnachtsfest auf der SZ-Titelseite, sondern Zusammengeklaubtes über die versuchte Wiederauferstehung von Oskar Lafontaine. Für die alten Strippenzieher ist er offenbar der eigentliche Heilsbringer und Erlöser. Damit wir auch wissen, mit welcher Frau er aktuell zusammen ist, folgte noch ein Foto des Paares, das auch am "Heiligen Morgen" in Saarlouis missionarisch für das Glaubensbekenntnis der beiden Linken Werbung machte. Die SZ bewahrte so die Oskar-Gläubigen vor Entzugserscheinungen, weil die TV-Talk-Shows Weihnachtspause machen. Unser Ersatzgott soll also Oskar heißen.

Elmar Woll, Welschbach

jopi Heesters

Ein Unvergleichlicher hat die Bühne geräumt

Zum Artikel "Frack, Zylinder und öfter mal ein Schnäpschen" (27. Dezember) und zu anderen Texten

Da ist ein Unvergleichlicher von der Bühne abgetreten - für immer. Seine Ausstrahlung auf das Publikum in seinen Glanzjahren ist daran messbar, dass sein Auftreten für eine Weile sogar das Kriegsgeschehen vergessen machen konnte. Bei dem Namen Jopi steigen hochklassige Tonsetzer wie Benatzki, Mackeben oder Lehar aus ihren Grüften und huldigen ihrem besten Interpreten, dem Herzensbrecher und Operettenkönig. Die Diva Marika Rökk konnte es nie verwinden, wenn ihr Partner von der Kritik gleichwertig bedacht wurde. In Heesters erstem Film war ein Saarbrücker mit von der Partie: der Mann mit der markantesten Stimme des Reichsrundfunks, Horst Slesina.

Heinz Herges, St. Ingbert