Happy Händewaschen

Der Alltag wird immer komplizierter. Nun sollen sich Menschen nicht nur mehrmals täglich die Hände waschen, sondern dabei auch noch zwei Mal „Happy birthday“ singen.

Rät jedenfalls das Kinderhilfswerk Unicef. Denn nur wer so lange die Hände wäscht, wie er für das zweimalige Singen des Liedes braucht, bekämpfe wirksam Viren und Bakterien.

Warum kann man uns nicht einfach eine bestimmte Zeit vorgeben? Schließlich bedeutet gleichzeitiges Singen und Händewaschen nichts anderes als komplexes Multitasking, was nicht nur Männer schlicht überfordert. Womöglich sollen wir bald auch noch gleichzeitig unsere Beinrückseiten dehnen, in Gedanken Chinesisch-Vokabeln pauken und mit Ohrenwackeln das Morse-Alphabet üben? Erst dann wäre die Zeit am Waschbecken optimal genutzt. Vielleicht verschweigt uns Unicef aber nur den wahren Sinn des Singens: Wenn aus allen Waschräumen ein schiefes "Happy birthday" ertönt, nehmen sensible Bakterien lieber gleich Reißaus und trauen sich nie wieder rein.

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