Glosse Gut erholt

Neunzig Prozent der Deutschen hätten sich im Sommerurlaub „super erholt“´, behauptet eine DAK-Studie. Entweder hat die DAK die Befragten in der Nanosekunde nach dem Urlaub erwischt, in der sie noch erholt waren.

Glosse : Gut erholt
Foto: picture alliance / dpa/Tobias Hase

Oder sie waren bereits nicht mehr erholt, aber wieder zu gestresst, um das zu bemerken. Möglich wäre jedoch auch ein regionaler Unterschied.

So sind laut DAK Norddeutsche und Baden-Württemberger besonders erholt – vielleicht weil sie sich in Nordsee-Nähe oder Schwarzwald versehentlich noch im Urlaub wähnen. Im arbeitsamen Rhein-Main-Gebiet könnte Erholung dagegen rufschädigend sein, schließlich bedeutet Urlaub in der verrückten altmodischen DAK-Definition einen „Wegfall der Arbeitsbelastung“. Den allerdings sahen nur 59 Prozent als Erholungsfaktor, die anderen bemerken dann vermutlich erstmals, dass sie ein Privatleben haben. Und auch das kann belastend sein.

Vielleicht lassen sich die unterschiedlichen Ergebnisse auch durch ein Erholungparadoxon erklären: Viele haben sich im Sommerurlaub selbst erholt. Aber noch nicht wieder davon erholt, dass der Urlaub schon vorbei ist.

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