Vor nicht allzu langer Zeit galt ein flächendeckendes Schienennetz als überholt. Es war überflüssig und unnütz in den Augen der Entscheidungsträger, der politischen vorneweg. Auch im vergleichsweise gut vernetzten Saarland wurden in den zurückliegenden Jahrzehnten zahlreiche Streckenkilometer Nahverkehr stillgelegt. Gleisanlagen wurden abgebaut, über einige Trassen rollen heute Drahtesel statt Dampfrösser – was nicht per se schlecht ist. Nun soll aber die Verkehrswende her. Auch im Autoland Saarland. Von daher ist der Vorstoß der Landes- und Stadt-Grünen in Sachen Berufsverkehr auf der Ostertalbahn zunächst einmal lobenswert. Und mutig angesichts der Tatsache, dass eine Wiederinbetriebnahme der Strecke aller Voraussicht nach keinen Gewinn abwerfen dürfte – aus wirtschaftlicher Sicht. Für Mensch, Natur und Klima vielleicht schon. Stellt sich die Frage, was höher zu bewerten ist. Eine Fragestellung, die möglicherweise auch bei der akut vom Abriss bedrohten Hochwaldbahn angebracht wäre, die die Regionen Bostalsee, Naturpark Saar/Hunsrück und den Nationalpark Hunsrück/Hochwald – mit Anbindung in den Naturpark Soonwald/Nahe – nachhaltig und umweltfreundlich an die großen Verkehrsströme anschließen könnte. Doch anders als die Landes-Grünen schweigen die bahnbefürwortenden Kreis-Grünen bei diesem Thema.