Goldige Zeiten

Meinung:

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Goldige Zeiten

Von Pia Rolfs

Irgendwas fehlt immer. "Wo ist der Deinhard ?" fragte eine beschwipste Frau in einer Reklame der 90er. Heute dagegen lautet die Frage: Wo ist der Goldzug? Seit zwei Wochen buddeln Schatzgräber nach dem angeblichen Nazi-Zug in Polen. Gestern die Zwischenbilanz: "An dieser Stelle gibt es keinen Zug." Trotzdem wollen sie weitersuchen, mittels Schallwellen. Völlig richtig - nur weil etwas nicht existiert, muss man nicht gleich aufgeben. Schließlich bringt die Suche einiges: Die Erde im Suchgebiet wird aufgelockert. Männer lernen, dass Angraben nicht immer zum Erfolg führt. Und der bislang unbekannte Ort Walbrzych erlebt einen Medien-Hype. All das ist Gold wert.

Doch die Vermarktung ließe sich noch weitertreiben. So könnte zum nächsten Osterfest statt des Schoko-Goldhasen ein Schoko-Goldzug im Garten versteckt werden. Schallwellen gäbe es in diesem Fall allerdings erst dann, wenn er gefunden wird. Durch den goldigen Ausruf: "Mama, ich hab' ihn!"

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