Glosse Totes Facebook

Das Jahr 2070 ist bisher weitgehend unverplant, zumindest gibt es da noch kleinere freie Zeitfenster. Aber vielleicht müssen einige Verabredungen abgesagt werden, zumindest auf Facebook.

 (Symbolfoto).

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Foto: dpa

2070 könnten in dem sozialen Netzwerk laut einer Studie des Oxford-Internet-Instituts nämlich mehr Tote als Lebende registriert sein. Das klingt britisch-makaber, hat aber auch was Positives: Gehen doch die Forscher davon aus, dass es Facebook selbst dann noch unter diesem Namen gibt, wenn es aufgrund der neuen Zielgruppe eigentlich „Bonebook“ (Knochenbuch) heißen müsste. Ein Leben danach ist dann zumindest digital sichergestellt. Geisterbeschwörungen sind überflüssig: Einfach auf Facebook schauen, ob der Verstorbene dort noch postet. Wenn ja, ist das sowohl wissenschaftlich als auch spirituell äußerst interessant. Wenn aber nicht, handelt er rücksichtslos, schließlich befindet er sich an einem sehr coolen Ort.

Auch der richtige Status ist wichtig. Da heißt es dann nicht „in einer Beziehung“, sondern „in einer Grabstätte“. Hauptsache, jemand meldet sich zuvor nicht aus Facebook ab. Denn dann ist er aus Sicht des sozialen Netzwerks ohnehin tot.

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