Glosse Digital gestresst

Sie sind heute Morgen unter Zeitdruck? Das ist für den Stresspegel und das rentenkassenfreundliche Frühableben ganz gut, aber leider trotzdem ein falscher Ansatz.

Glosse: Im Digital-Stress
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Denn der moderne Mensch ist eher digital gestresst.

Laut einer Studie fühlt sich mehr als ein Drittel der Deutschen von digitalen Medien unter Druck gesetzt, jeder Zweite sieht sich außerstande, etwas dagegen zu tun. Wer das nicht nachempfinden kann, muss sich daher wohl bald fragen: Stimmt etwas nicht mit mir?

Möglicherweise liegt die Ursache für fehlenden digitalen Stress ja darin, dass das Smartphone gelegentlich beiseitegelegt wird. Manchmal wird es (empfindsame Teenager müssen jetzt weghören!) sogar offline geschaltet! Glücklicherweise sehen die meisten bald ein, dass das schlimme Folgen haben kann, etwa das Verpassen von Emoji-Nachrichten oder Bildern des Mittagessens flüchtig bekannter Mitmenschen.

Hoffnung gibt es aber für jene, die ihr Gerät nur nicht richtig bedienen können. Denn die so entstehende Verzweiflung fühlt sich zwar analog an. Müsste aber eigentlich als trendiger digitaler Stress gelten. Denn ohne Smartphone wäre sie ja gar nicht möglich.

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